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„Wir können uns immer noch einreden, wir hätten kein Problem.“

Autorin und Influencerin Mia Gatow. Foto: Mia Gatow

30.03.2023 – Für die Autorin und Influencerin Mia Gatow galt Alkoholkonsum lange Zeit normal. Sie trank mit ihrer Familie, mit ihren Freundinnen und Freunden oder wenn es ihr schlecht ging. Sie dachte, Alkohol sei cool und rebellisch und gehöre zu einer emanzipierten Frau. Weil es für sie so normal war und sie das Bild von Freiheit und Stärke durch Alkohol verinnerlicht hatte, brauchte Mia viele Jahre, um ihr Problem zu erkennen.

Es war ein langer schleichender Prozess, in dem sich ihre Alkoholsucht entwickelte, berichtet sie in einem Interview: „Wir werden sozialisiert mit der Idee, dass ein Alkoholiker oder eine Alkoholikerin jemand ist, der keinen Job mehr hat, […] der morgens Händezittern hat. Und wenn wir da noch nicht sind – und die wenigsten Leute kommen da an – dann können wir uns halt immer noch einreden, wir hätten kein Problem.“ Irgendwann ging sie zu einer Selbsthilfegruppe, um sich helfen zu lassen. Erst dort merkte sie, dass sie kein Einzelfall war, sondern dass viele unter Alkoholproblemen leiden. Die meisten sprechen aber nicht offen über dieses Tabu, aus Angst von der Gesellschaft verurteilt zu werden.

Mia ist stolz, ihre Sucht hinter sich gelassen zu haben und heute auf dem Level „Null Alkohol“ zu sein. Sie fühlt sich freier und stärker und betreibt einen Podcast für alle, die ein Leben ohne Alkohol führen wollen. Inzwischen ist sie auch gelegentlich Gast bei TV-Talkshows zum Thema Alkoholsucht.

Wie würdest du mit einem solchen Tabu-Thema umgehen? Würdest du dich trauen, jemanden darauf anzusprechen und Hilfe anzubieten? Schreib uns eine Mail oder einen Kommentar auf Instagram.


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