Weltraumforschungstag: Essen und Trinken im All
21.07.2022 – Zähe Fleisch-Gemüse-Pasten, trockene Speiseriegel, geschmacklose Presswürfel? Das war einmal – in den 1960er-Jahren. Heute haben Astronautinnen und Astronauten eine große Auswahl an Gerichten. Das Essen wird sogar von Sterneköchen zubereitet: so lecker wie möglich, aber trotzdem „alltauglich“. Dafür gibt es zahlreiche Vorschriften, unter anderem:
- kein Sauerkraut, keine Zwiebeln (darf nicht blähen, Astronauten können nicht lüften),
- keine Kohlensäure (beim Rülpsen würde sonst Flüssigkeit mit hochkommen),
- viel mehr Gewürz – mit Flüssigkeit gemischt (im All ist der Geschmackssinn schwächer),
- kein Salz (verstärkt den Knochenschwund im All),
- Krümel vermeiden (können Bordelektronik beschädigen),
- Soßen und Suppen als Brei (herumfliegende Tropfen können Geräte beschädigen),
- null Alkohol (die Alkoholwirkung ist im All noch stärker, weil der Körper in der Schwerelosigkeit Substanz abbaut).
Das Essen wird gefriergetrocknet oder entwässert. In der Raumstation wird dann wieder Wasser zugeführt und aufgewärmt. Kochen fürs All ist also ein enormer Aufwand und sehr teuer. Zum Glück für die Raumfahrerinnen und Raumfahrer wurde die „Space-Pille“, die das Essen komplett ersetzen sollte, nie entwickelt. Von der Forschung zu Trink- und Sondernahrung in den 1960er-Jahren profitieren Kranke und Mangelernährte in Kliniken aber bis heute.
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